In diesem Jahr möchten wir mit unserem Turnier den Verein "Hunde für Handicaps e.V." unterstützen. Wir haben den Verein im Zusammenhang mit einer anderen Aktion kennengelernt und schätzen die Arbeit, die bei Hunde für Handicaps e.V. mit viel Herzblut geleistet wird. Wir haben Steffi, die zum erweiteren Vorstnad gehört, gebeten, uns einige Informationen zu ihrem Verein zu liefern.
Wer ist Hunde für Handicaps e.V.?
Hunde für Handicaps e.V. ist ein Verein, der seit 1991 Hunde zu Assistenzhunden ausbildet und Menschen mit Körperbehinderung oder chronischer Krankheit gemeinsam mit ihren Hunden trainiert und auf die unabhängige Abschlussprüfung zur zertifizierten Assistenzhund-Gemeinschaft vorbereitet. Die ausgebildeten Assistenzhunde leben mit „ihrem” Menschen im selben Haushalt und lernen diese individuell in ihrem Alltag zu unterstützen. Sie sind Türöffner in doppeltem Sinne, zu anderen Menschen, da die Behinderung in den Hintergrund tritt, aber auch zu anderen Räumen. Unsere Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften werden von uns nach den hohen Ausbildungsstandards der ADEu/ADi (Assistance Dogs Europe/Assistance Dogs International) und der deutschen Assistenzhundeverordnung ausgebildet und sind so weltweit anerkannt.
Die Ausbildung eines Assistenzhundes dauert im Durchschnitt 2-3 Jahre und kostet 30.-35.000€. In dieser Zeit durchleben unsere Assistenzhunde in Ausbildung mehrere Ausbildungsstufen. Diese unterteilen sich in die Grundausbildung und die Spezialausbildung. Die Grundausbildung geht in der Regel vom Einzug des Welpen bei seinem Menschen mit Behinderung, oder in seine Patenfamilie, die ihn das erste Lebensjahr betreut bis hin zu seinen Eignungstests mit ca. 15 Monaten. In dieser Zeit lernen alle unsere Welpen und Junghunde das kleine Hunde 1x1, sowie die verschiedensten Alltagssituationen kennen. Dazu zählen z.B. das Ubahn- und Autofahren, der Besuch in der Stadt oder auf dem Bauernhof, das Kennenlernen von verschiedensten Hunderassen, Kindern, älteren Menschen und Hilfsmitteln wie Rollstuhl, Rollator, Unterarmgehstützen und Co. Durch dieses spielerische Kennenlernen von vielen verschiedenen Alltagssituationen und verschiedensten akustischen und visuellen Reizen bereiten wir unsere Welpen auf ein Leben als souveräner Assistenzhund vor, denn nur ein entspannter, glücklicher Hund kann ein guter Assistenzhund sein. Mit ca. 15-18 Monaten finden unsere Eignungstests statt. Hierzu zählen umfangreiche gesundheitliche Untersuchungen und charakterliche Einschätzungen durch einen Stadtgang und Eignungstest. Zu diesem Zeitpunkt entscheidet sich, welche unserer Hunde die Laufbahn als Assistenzhund einschlagen und in die Spezialausbildung gehen und welche Hunde vom Charakter oder Gesundheit her, andere Lebensformen, wie z.B. die des Therapiehundes oder Familienhundes einschlagen werden. Die geeigneten Hunde erlernen nun alle wichtigen Hilfeleistungen, die sie benötigen um ihrem Menschen eine Hilfe zu sein. Hierzu zählen z.B.: das Öffnen und Schließen von Türen, das Aufheben und Tragen von Gegenständen, das Betätigen von Licht- und Aufzugschaltern, das Holen von Hilfe im Notfall oder das Ausräumen der Waschmaschine. Diese sogenannten Hilfeleistungen werden ganz individuell auf die Bedürfnisse ihres Menschen angepasst. Ist der Assistenzhund in Fremdausbildung bei Paten aufgewachsen ist nun der Zeitpunkt gekommen, bei dem er bei seinem zukünftigen Menschen mit Behinderung einzieht. Begleitet durch drei intensive Wochen der Einarbeitung mit seiner Trainerin.
Es folgen weitere sechs Monate intensives Training gemeinsam mit seinem Menschen. Sind sowohl der Assistenzhund in Ausbildung und auch sein Mensch bereit, findet im Durchschnittsalter von 2-3 Jahren die Abschlussprüfung für unsere Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften statt. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Sie, als geprüftes Team, alle Rechte in Anspruch nehmen, wie z.B. die Mitnahme des Assistenzhundes in ein Krankenhaus oder Lebensmittelgeschäft. Leider stoßen unsere Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften hier noch auf viele Barrieren durch mangelnde Aufklärung der Gesellschaft und wir hoffen, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird.
Wussten Sie, dass die Kosten in Höhe von 30-35.000€ für die Ausbildung unserer Assistenzhunde nach wie vor von keinem Kostenträger übernommen wird? Ja manchmal haben einzelne Menschen mit Behinderung Glück und gewinnen vor Gericht, doch die meisten bestreiten einen langen, schweren, anstregenden Weg mit Anwalt, der oft über viele Jahre dauert, um am Ende doch mit einer Enttäuschung und ohne finanzielle Mittel für die Ausbildung ihres Assistenzhundes dazustehen.
Deswegen bilden wir als gemeinnütziger Verein nicht nur Assistenzhunde für und mit Menschen mit Behinderung aus, sondern unterstützen unsere Mitglieder auch bei dem Weg der Klage und bei der Finanzierung ihrer Assistenzhunde über Stiftungen und Privatspenden. Außerdem versuchen wir durch Aufklärungsarbeit durch Fernsehen, Radio und Zeitungen, aber auch durch öffentliche Auftritte für mehr Aufklärung und Akzeptanz zu werben und ein Umdenken in der Bevölkerung und Politik zu schaffen.
Nun kommen Sie ins Spiel, denn wir sind super glücklich, dass der diesjährige H & P Benefizpokal zu unseren Gunsten stattfindet und alle Einnahmen, die an diesem Tag zusammen kommen, in die Ausbildung unserer Assistenzhunde in Ausbildung fließen.
Damit Sie sich ein bisschen besser vorstellen können, wer wir sind haben wir gedacht, wir stellen hier beispielhaft ein paar unserer Hunde und Teams und Grund- und Spezialausbildung vor:
Da ist z.B. unser Kinder-Team in Fremdausbildung Jona und Fredy
Hallo, mein Name ist Jona und das ist mein Assistenzhund in Fremdausbildung Fredy. Fredy ist ein Mitte 2021 geborener, schwarzer Labradorrüde. Er ist erkundungsfreudig und liebt es ulkig zu sein und besitzt die nötige Ruhe und Gelassenheit, um mich in meinem Alltag zu begleiten. Man sieht mir meine Beeinträchtigung nicht an. Ich bin Autist, mag keine Nähe zu anderen Menschen, keine Menschenmengen, keine fremden Geräusche oder spontanen Veränderungen. Diese überfordern mich und Fredy wird lernen mich zu beruhigen, fremde Menschen auf nette Art und Weise, durch seine Anwesenheit auf Abstand zu halten. Er wird mir so helfen, mich trotz vieler Außenreize zu orientieren und zu erden und mich so vor Überforderung durch Außenreize schützen und mich selbstständiger machen. Ich freue mich auf meinen neuen Freund und Fels in der Brandung. Neben seiner Ruhe, die mich in stressigen Situationen abholt und erdet, wird er auch eine Brücke zwischen mir und den anderen Menschen sein, da seine Anwesenheit trotzdem zu Gesprächen miteinander anregt.
Stellvertretend für unsere Teams in Grundausbildung steht unser Team Jasmin mit Bounty
Mein Name ist Jasmin und das ist mein Assistenzhund in Selbstausbildung Bounty. Bounty ist ein, im Frühjahr 2022 geborener, Golden Retriever Rüde. Er hat immer gute Laune und Lust gemeinsame Abenteuer mit mir zu unternehmen und er liebt es zu arbeiten.
Neben seiner Freude an Bewegung und gemeinsamen Training bringt er jedoch auch die perfekte Ruhe und Souveränität mit und ist damit der perfekte Partner auf vier Pfoten für mich auch an nicht so guten Tagen.
Durch meine Erkrankung das Ehlers-Danlos Syndrom, dass sich durch chronische Schmerzen, Müdigkeit und wiederkehrende Gelenkluxationen und Bandscheibenvorfälle im Alltag als Hürde erweist, bin ich auf Bountys Hilfe angewiesen. Er wird z.B. lernen mir die Kleidung auszuziehen, Gegenstände aufzuheben, Hilfe zu holen, die Waschmaschine auszuräumen, Türen zu öffnen, sowie Schalter zu betätigen und mich dabei in meinem Alltag mit möglichst wenig Hilfe durch andere Menschen zu unterstützen.Im Gegensatz zu unseren Golden und Labrador Retrievern in der Fremdausbildung durch unseren Verein, ist die Vielfalt der Hunderassen und deren Mischlinge unter unserer Mitgliedern, die ihre Hunde selbst ausbilden weiter gefächert. Wir haben geprüfte Assistenzhund-Gemeinschaften mit Mischlingen aus dem Tierschutz, aber auch einige Doodle und Retriever. Am Ende entscheidet sich bei jedem Individuum Hund, ob er als Assistenzhund geeignet ist oder nicht, doch bringen gerade Rassen wie der Labrador und Golden Retriever, wichtige über Jahrzehnte gezüchtete Eigenschaften mit sich, die die Ausbildung erleichtern. Hierzu zählen z.B. die Apportierfreude, die Freude am Fressen, denn Nichts ist einfacher im Training zu belohnen als ein Hund, der gerne frisst. Aber auch die Größe dieser Rassen und die Freude an der Arbeit mit ihren Menschen ist ein großer Pluspunkt, den sie mitbringen. Daher werden diese sehr häufig ausgewählt um ihren Menschen mit Behinderung ein Leben mit mehr Selbstständigkeit und Freude zu ermöglichen.
Sie haben nach diesem kurzen Einblick Lust uns zu unterstützen oder gar persönlich kennenzulernen?
Wir freuen uns auf Ihre Hilfe, bei der Finanzierung unserer Assistenzhunde in Ausbildung, damit wir noch vielen Menschen mit Behinderung einen Helfer auf vier Pfoten ermöglichen können! Ein persönliches Kennenlernen ist natürlich auf dem Benefiz-Fußballturnier möglich. Dort werden wir Ihnen für alle Fragen rund um uns und die Ausbildung unserer Hunde gerne Rede und Antwort stehen. Wir freuen uns auf Sie!
Weitere Infos zu uns erhalten Sie auf unserer Homepage: www.hundefuerhandicaps.de