In diesem Jahr gehen die durch das Turnier generierten Spenden sowie der Festbetrag von 5.000 Euro an die Jugendwohngruppe Weserhaus in Hoya.
Im Weserhaus gibt es Plätze für fünf Kinder im Alter von 5-10 Jahren. Anfragen für die Plätze kommen von Jugendämtern verschiedener Landkreise. Häufig müssen die Kinder innerhalb weniger Stunden aufgenommen werden - meist infolge einer Inobhutnahme durch das zuständige Jugendamt, bzw. wenn die Kinder aufgrund akuter Gefahr nicht mehr in der Familie bleiben können. In diesem Fall handelt es sich um eine akute Kindeswohlgefährdung. Hierzu zählen:
➢ Misshandlung (körperlich, seelisch)
➢ Sexueller Missbrauch
➢ Vernachlässigung (körperlich, seelisch, geistig)
Alle aktuell in der Gruppe lebenden Kinder haben die genannten Kriterien in teilweise massiver Form erlebt und sind schwer traumatisiert.
Im Weserhaus haben die Kinder einen geschützten Raum, in welchem sie erst einmal zur Ruhe kommen können. Die Erzieher*innen helfen ihnen dabei, das Erlebte in einem ersten Schritt zu verarbeiten.Hier helfen Rituale, das Eingehen auf Bedürfnisse wie Rückzug, Angstattacken, Gefühlsausbrüche und immer wiederkehrende Bindungsangebote, welche gerade zu Beginn nur schwer angenommen werden können. Misstrauen und damit einhergehend die Angst vor weiterer Enttäuschung lassen die Kinder oft wochenlang in einem Freeze (eingefrorener Zustand) verharren. Das gilt besonders, wenn die Kinder innerhalb ihrer Misshandlung Todesängste erlitten haben, welche, trotzdem sie sich außerhalb der Gefahrenzone befinden, immer wieder zu Panikattacken führen. In diesem Zustand bekommen die betroffenen Kinder keine Luft mehr, sind nicht ansprechbar und benötigen hinterher Stunden, um sich wieder regulieren zu können.
Innerhalb der Wohngruppe gibt es daher klare Regeln, welche jedem Kind den größtmöglichen Freiraum zum „Durchatmen“ aber auch Orientierung und eine vorher nicht gekannte Sicherheit geben. Die Erzieher*innen führen die Kinder dabei behutsam und liebevoll durch den Alltag. Ziel ist auch immer, dass die Kinder sich trauen, sich zu öffnen und damit genug Vertrauen haben, das Erlebte in Worte zu fassen. Dabei helfen auch heilpädagogische Einheiten, in welchen die Kinder, beispielsweise in einem angeleiteten Rollenspiel, Stärke und Selbstvertrauen üben können, ohne dass sie dabei in eine Überforderung geraten. Dafür gibt es im Weserhaus entsprechend ausgebildetes Fachpersonal.
Ein besonderes heilsames Erlebnis für die Kinder ist der Aufenthalt in der Natur. Da sie sich aufgrund ihrer Erlebnisse außerhalb des Hauses jedoch nur schwer entspannen können, ist der Garten mit seinem geschützten Rahmen eine adäquate Alternative. An dieser Stelle wäre es schön und hilfreich, diesen entsprechend zu gestalten. Dazu gehören Spielgeräte ebenso wie das Anlegen von Rückzugsorten, bzw. „Verstecke“. Weiterhin ein Gewächshaus welches den Kindern, die oftmals auch nicht kindgerecht ernährt wurden, das Heranziehen von Obst und Gemüse zu zeigen. Dabei führt gerade die Arbeit mit den Händen beim Gärtnern zu einer besonderen Form der Entspannung, welche auch Ängste, Aggressivität, oder Rückzugsverhalten positiv beeinflusst. Angedacht ist auch eine Hühnerhaltung, wobei die Kinder lernen, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, aber auch spannende Beobachtungen machen können.
Wir haben entschieden, dass unser Geld in diesem Jahr der Wesergruppe bei der Gestaltung eines Außengeländes, in dem sich die Kinder im geschützten Rahmen bewegen können, helfen soll.